Artenvielfalt
am Stiegl-Gut Wildshut

Weltweit lässt sich seit Jahren ein Rückgang in der Biodiversität beobachten. Für die Natur ist eine hohe Artenvielfalt jedoch sehr wichtig. Sie kann sich dadurch nachweislich besser an künftige Klima- und Umweltveränderungen anpassen.

Der Kraeutergarten des Stiegl-Gut Wildshut mit selbst angebauten Kraeutern

Bei uns findet sich daher vieles, das andernorts selten geworden ist. Dazu zählen das Sulmtaler Huhn, unsere Pinzgauer Rinder, das Braune Bergschaf genauso wie unsere Mangalitza-Schweine, die Gefleckte Weinbergschnecke oder die Dunkle Biene.

Wir haben all diese Rassen bewusst am Biergut angesiedelt, ihnen einen nachhaltigen Lebensraum gestaltet und leben auch in diesem Bereich den Kreislaufgedanken: Der Biertreber wird an die Rinder und Schweine verfüttert – er ist für sie eine besonders nahrhafte und wohlschmeckende Mahlzeit. Die Dunklen Bienen bedienen sich fröhlich wuselnd auf den extra angesäten Blühstreifen, auf den Feldern wird den in Vergessenheit geratenen Urgetreidesorten neues Leben eingehaucht und die Grünabfälle aus unserem Gemüsegarten werden wiederum zur Nahrung für die Gefleckte Weinbergschnecke. Außerdem pflanzen wir neue Hochstamm-Obstbäume, um vom Aussterben bedrohte Apfel- und Birnensorten zu veredeln – diese dienen wiederum den Mangalitza-Schweinen als Schattenspender. Unterstützung bekommen wir hierbei vom Verein Hortus.

Der Mensch ist Teil der Natur und fühlt sich am wohlsten, wenn er von ihren Farben, Klängen und Düften umgeben ist. Wir leben hier die Philosophie, der Erde zurückzugeben, was wir ihr entnehmen. Denn nur intakte Böden bieten die Basis für eine gesunde, geschmackvolle Ernte.
Gäste spüren diese achtsame Haltung auch beim Spazieren über das weitläufige Gelände, umgeben von Vogelgezwitscher und Schmetterlingen. Erst der Erhalt der Artenvielfalt und das Einlassen auf den Rhythmus der Natur ermöglichen dieses harmonische Zusammenspiel. Boden gut. Bier gut.

Warum wir tun, was wir tun?

Darüber hinaus wirkt sich eine große Artenvielfalt positiv auf die Produktion hochwertiger Lebensmittel aus. So bewahren wir Gutes für die nächsten Generationen.

Am Stiegl-Gut Wildshut testen wir gemeinsam mit der Landwirtschaftsschule HBLA Ursprung eine Reihe von Maßnahmen, mit denen sich die Artenvielfalt in der Landwirtschaft im Einklang mit der Ökonomie fördern und gleichzeitig nutzen lässt.
Das Gras für unsere Pinzgauer Rinder wächst auf Wiesen mit besonders ertragreichem Boden, die noch vor der Blüte gemäht werden und auf denen sich daher kaum Blumen finden. Gleichzeitig gilt es aber, auch Wiesen zu erhalten, die ein umfassendes Blühangebot für Bienen und Schmetterlinge bieten. Böden mit geringerem Nährstoffgehalt sind ideal für diese Zwecke. In Wildshut hegen und pflegen wir daher auch solche Magerwiesen.
Eine davon hat sich zu einem besonderen Juwel mit 51 verschiedenen Pflanzenarten, sowie Gräsern, Kräutern und Leguminosen entwickelt, auf dem sich bis Mitte Juli Insekten nähren. Die Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) hat auf unserem Biergut eine Erhebung der Wildbestäuber durchgeführt. Dabei wurden 27 Wildbienenarten gezählt. Darunter auch die sehr gefährdete Blutbiene (Sphecodes pellucidus) sowie vier weitere Arten, die im angrenzenden Bayern bereits auf der Vorwarnliste für gefährdete Arten stehen: Distelhummel (Bombus soroeensis), Waldhummel (Bombus sylvarum), Schmalbiene (Lasioglossum lativentre) und Furchenbiene (Halictus subauratus).
Gemäht wird erst, wenn die Samen der Blumen ausgereift sind. Dadurch kann das Blumenmeer im nächsten Jahr wieder in voller Pracht erblühen. Das spät geerntete Heu mit vielen Kräutern wird dem Futter der Jungrinder beigemengt.

So tragen wir am Stiegl-Gut Wildshut dazu bei, eine hohe Artenvielfalt zu erhalten.

Dunkle Biene beim Honig sammeln auf den Wiesen vom Stiegl-Gut Wildshut

Am Stiegl-Gut Wildshut kann man den Kreislauf der Natur und die Artenvielfalt selbst erleben und spüren => ERLEBNISPFAD

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